Morgens habe ich noch kein genaues Ziel, es soll möglichst weit Richtung Reykjanes gehen. Mal schauen, wie weit ich komme. Und ein Besuch im Schwimmbad ist ein Muss-Punkt, da ich dringend duschen möchte. Die letzten Duschen auf den Campingplätzen waren grenzwertig (zu wenig warmes Wasser) und die Öffnungszeiten der Schwimmbäder passten nicht zu meinem Tagesrythmus (hatten bereits zu, wenn ich Abends duschen wollte). So ist der erste Halt dann in Hella, wo ich mit Begeisterung die Dusche genieße und anschließend noch einige Zeit im Hotpot sitze. Es ist schon beeindruckend, was für ein schönes Gefühl solche Alltäglichkeiten hervorrufen können.
Als nächstes fahre ich dann einen Umweg über Leirubakki, da mich das Hekla Information Center interessiert. Die Hekla hat zwar die ganze Zeit ein Mützchen auf, aber man kann ja nicht alles haben. Dafür war das Informationszentrum sehr interessant.
Nach einem kurzen Einkauf ein Selfoss (ich sollte mal zählen, wie oft ich schon in Selfoss war, oder besser nicht), biege ich dann an die mir noch unbekannte Südküste ab. Tja und da komme ich dann leider mit den Orten Stokkseyri und Eyrarbakki durcheinander. Ich hatte in Erinnerung, der erste Ort ist der schöne und der zweite hat den Campingplatz. Da ich langsam müde bin, beschließe ich, auf den Ort zu verzichten und durchzufahren. Im zweiten Ort stelle ich dann fest, dass das der schöne ist und der Campingplatz im ersten gewesen wäre. Für die Ortsbesichtigung habe ich immer noch keine Energie, aber Islands Gefängnis Litla-Hraun bestaune ich dann aus dem Autofenster. Jetzt verstehe ich, warum es in meinen Islandkrimis immer so aufwendig ist, ins Gefängnis zu fahren. Das ist doch ein Stück von Reykjavik entfernt. Da der nächste Campingplatz ungefähr so weit ist, wie der andere zurück entscheide ich mich zum weiterfahren, leider verkehrt. In Porlákshöfn ist irgendeine große Sportveranstaltung und der Campingplatz ist gesperrt. Also geht es weiter bis zur Strandarkirkjá, wo ich dann endlich einen Platz für die Nacht finde. Wobei ich den Campingplatz schon interessant finde: Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Campingwiese so hügelig ist, eine halbwegs ebene Stellfläche finden war schon eine Kunst.