Auf nach Latrabjarg (12.07.)

Eigentlich wollte ich heute nur bis Flokalundur, also eine gemütliche Etappe und dann am nächsten Tag bis Latrabjarg. Die Strecke sah auf der Karte recht lang aus und vor dem letzten Stück Schotterstrasse hatte ich ordentlich Respekt. Diese Strecke war immer als „nicht ohne“ beschrieben worden, für Wohnmobile wurde teilweise von einer Befahrung abgeraten. Aber ich will da ja auf jeden Fall hin. In Flokalundur war ich dann recht schnell und da aufgrund von Wolken insgesamt recht wenig zu sehen war und meine Wandermotivation irgendwo im Fjord ertrunken ist, habe ich dann doch noch bis Latrabjarg durchgezogen. Eigentlich gab es nur eine Pause: Der Hotpot Helleslaug wurde besucht. Der hat mir aber nicht so gut gefallen wie der am Vortag. Bilder gibt es diesmal keine, es war recht voll, da wollte ich nicht fotografieren.

Die Fahrt nach Latrabjarg war dann definitiv nicht schön, aber machbar. Allerdings zieht sich die Schotterstrasse ganz schön. An der Information habe ich kurz gestoppt um mich zu erkundigen, ob meine Infos zu den Campingplätzen stimmen und in Erfahrung zu bringen, ob die Strasse nach Rauðasandur mit einem normalen Fahrzeug machbar wäre. Daraus ergab sich ein kurzes nettes Gespräch mit ein paar Tipps zu Stellen, an denen Robben gesehen werden können (leider nicht als ich da war) und der Info, dass bereits seit Mai kein gutes Wetter mehr war und er selber die Wettervorhersage gar nicht mehr anschaut, weil es nichts bringt. Puh, dann bin wenigstens nicht nur ich ein bisschen gefrustet vom Wetter.

Weiter geht es dann nach Latrabjarg: Einer 14 km langen Klippe, an der Massen von Seevögeln nisten, unter anderem auch die Papageitaucher. Ich wollte eigentlich erstmal nur mal schnell gucken, als ich am Parkplatz angekommen war und dann überlegen, was ich mitnehme. Und da saßen dann direkt schon die ersten. Mit Mühe und Not bin ich nochmal zurück zum Auto um einen Rucksack mit ein bisschen Kleinkram (und für alle Fälle Regenzeug, das muss immer mit) zu packen und los ging es. Die Papageitaucher waren im Abstand von 1-2 Metern und es war einfach herrlich zu beobachten und zu fotografieren. In den Bereichen nah am Parkplatz wurde die Klippe mit einem Band abgesperrt, damit keiner herunterstürzt. Das Problem ist, die Papageitaucher graben ihre Bruthöhlen in den Rasen und damit ist im Zweifel die gesamte Klippe unterhöhlt und bricht bei Belastung sofort ab. Weiter entfernt gab es dieses Seil nicht und ich musste mir mehrfach ganz intensiv meine Vernunft herbeirufen und nicht versuchen, die Papageitaucher zu streicheln. Möglich wäre es sicher gewesen …

Die Bilder muss ich in ruhe zu Hause sichten, insgesamt von allen Tagen schätze ich auf ca. 1.500 Fotos von den Papageitauchern. Ich bin einfach hoffnungslos verliebt in die kleinen Kerle.