Búðir, Arnarstapi, Lodrangar und Djúpolssandur im Schnelldurchgang (08.07.)

Ab 16 Uhr ist für den heutigen Tag eine Sturmwarnung ausgegeben mit dem Hinweis, dass das Fahren insbesondere für höhere Fahrzeuge gefährlich ist. Damit bin ich ziemlich unsicher und nervös, wie ich damit umgehe. Ich fahre zwar kein Wohnmobil, aber mehr Angriffsfläche als ein PKW biete ich ja schon. Also habe ich mich für ein gekürztes/schnelles Programm entschieden, um gegen 15 Uhr auf dem Campingplatz in Hellissandur anzukommen. Das ist gemäß den Beschreibungen der komfortabelste im Umfeld. Also geht es morgens früh los, Búðir mit Kirche, Krater und Lavatunnel ist das Ziel. Die Kirche ist schonmal sehr fotogen, allerdings wäre sie mit blauem Himmel und Bergen im Hintergrund statt grauem Himmel und Wolken noch einiges schöner. Ich bin dann noch Richtung Krater und Lavatunnel losgelaufen habe mich dann aber recht bald entschieden, auf beides zu verzichten. Es wären wohl insgesamt ca. 2 Stunden Wanderung gewesen und ich habe ja schon den einen oder anderen Krater und einen Lavatunnel gesehen. So wollte ich die heute knappe Zeit dann lieber für etwas anderes nutzen.

Als nächstes ging es nach Arnarstapi. Da der Wind inzwischen auffrischte und dazu noch recht kalt war in Kombination mit leichtem Regen habe ich mich gegen die wohl wunderschöne Wanderung nach Hellnar entschieden und bin nur ein wenig im Ort an den Basaltklippen entlang gelaufen. Wunderschön! Und bei den unzähligen auf den Klippen sitzenden Möwen konnte ich sogar welche mit Eiern und mit Jungtieren entdecken. Bei dem kurzen Spaziergang bin ich dann so durchgefroren, dass ich mich im Cafe aufwärmen wollte und da den bisher teuersten Kuchen meines Lebens für 1.000 ISK gegessen habe. Lecker, aber da war selbst das Nobelhotel in Zermatt günstiger.

Nächster Halt war dann Londrangar, weitere wunderschöne Basaltformationen. Für mich allerdings wieder im Japaner-Stil: Aussteigen, zügig zum Aussichtspunkt, fotografieren und wieder ins Auto. Schade, auch hier wäre ich gerne gewandert. Ganz Snæfellsnes ist definitv nochmal eine Reise wert. Mir fehlt leider die Zeit, um das Schlechtwetter in Ruhe auszusitzen. Aber die Gegend hat definitiv Lust auf mehr gemacht.

 

Auch bei Djúpalonssandur war nur ein kleiner Spaziergang angesagt. Wunderschöne Lavaformationen führen hier zum Strand mit den Überresten eines alten Wracks. Und die berüchtigten Steine liegen hier aus: Hier wurde früher getestet, wer zum Seemann taugt. Je nachdem welchen Stein man noch heben konnte, wurden die Männer als Seetauglich oder nicht eingestuft (ich habe es nicht probiert, wäre im Zweifel zu peinlich gewesen. Die 23 Kilo hätte ich mir definitiv zugetraut, die irgendwas um die 50 nächsten … da bin ich mir nicht sicher).

Am Saxhóll bin ich noch auf den Parkplatz gefahren, dann aber doch nicht hoch. Ich wurde inzwischen aufgrund des Winde ziemlich nervös und wollte nur noch möglichst schnell auf dem Campingplatz ankommen. Dort fand ich dann einen etwas windgeschützten Platz mit Stromanschluß und konnte mich dann etwas entspannen. Später habe ich dann noch einen Rundgang durchs Dorf gemacht, wobei es hier außer einer Statue, die als Vorbild für die Sólfar in Reykjavik gedient hat. Abends kam dann kurz die Sonne raus, was ich für einen kurzen Marsch auf die Lavawand hinter dem Campingplatz genutzt habe. Von hier konnte ich wunderbar in der Sonne sitzend die dunklen Wolken um mich rum beobachten und wurde sogar noch mit einem Regenbogen belohnt.