Das Programm für heute ist zum Teil recht offen: Erstmal geht es zum Dettifoss, den ich mir von beiden Seiten ansehen möchte. Der Weiterweg ist noch offen, je nachdem, ob ich dann die Schotterpiste weiterfahre oder über Myvatn zurückfahre und den Umweg über Husavik fahre. Nächstes Ziel ist auf jeden Fall Ásbyrgi.
Am Dettifoss starte ich an der touristischen Seite, bin aber zum Glück so früh, dass ich anfangs fast alleine am Wasserfall stehe. Hier bin ich ziemlich beeindruckt, welche Mengen an Dreckwasser vom Wasserfall befördert werden. Und mit welcher Wucht diese nach unten rasen. Entgegen der Wettervorhersage fängt es an leicht zu Regnen, so dass ich nur den kurzen Weg zum Dettifoss und anschließend zum Selfoss laufe. Auf die weitere Wanderung auf ausgesetzten Wegen habe ich dann doch keine Lust.
Als ich an der Stelle angekommen bin, an der ich mich für den Weiterweg entscheiden muss, regnet es dann in Strömen. Damit ist meine Motivation auf Wasserfälle von der anderen Seite nicht mehr existent und ich verschiebe den Besuch auf den nächsten Island Urlaub. Damit ist auch klar, dass ich auf die Schotterpiste verzichte und über Teerstrassen via Myvatn und Husavik nach Ásbyrgi fahre. Als ich plötzlich vor einem Schild stehe, dass die Straße aufgrund von einer Baustelle nur von 4WD Fahrzeugen befahren werden darf, bin ich etwas säuerlich. Als ich mich in der Touristeninfo nach den Straßen am Detifoss erkundigt hatte, wurde mir diese Strecke als Alternative zur Schotterpiste empfohlen. Also noch mehr Umweg. Da es weiterhin regnet, aber nicht ganz so schlimm. In Husavik ist Kirmes und die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein. Für mich war erstmal der Besuch beim Netto wichtig, die nächsten Tage dürfte ich keinen vernünftigen Supermarkt finden. Danach bin ich noch kurz durch die Stadt gebummelt, aber da war einfach zu viel los und langsam wurde es auch spät. In Ásbyrgi checke ich erstmal im Campingplatz ein und erkundige mich gleichzeitig (der Check in ist im Nationalparkzentrum) nach einer kurzen Wanderung für den Abend. Inzwischen ist nämlich die Sonne wieder rausgekommen. Ich bekomme auch eine Empfehlung und laufe zum Thors Lake. Die Landschaft ist einfach beeindruckend: Das Tal ist von einem Hufeisenförmigen Berg umgeben, dessen Wände bis zu 100 m senkrecht hoch gehen. Und im Hufeisenrund liegt der kleine idyllische See. Eine schöne Runde zum Abschluss des Tages bevor ich gemütlich in der Sonne sitzend auf dem Campingplatz esse.