Da ich das Hochland mit meinem Bus nicht befahren kann, habe ich einen Tagesausflug zur Askja gebucht. Früh geht es in Myvatn mit einem großen 4×4 Bus los, der aber zum Glück nicht ausgebucht ist. Unser Guide erzählt uns auch während der Fahr einiges interessantes zu den Orten, an denen wir vorbeikommen, so dass es nicht langweilig wird. Zum Teil ist es eine ziemliche Zirkelei den Bus durch die engen Kurven zu manövrieren und dazu zum Teil noch sandiger Untergrund. Aber unser Busfahrer hat uns die ganze Strecke sicher gefahren. Nach der ersten Furt ist dann die erste Pause. An der Stelle ist auch ein kleiner Wasserfall und wir haben das Glück, noch 2 nachfolgende Autos beim furten beobachten zu können. Mein Respekt vor dem Thema wächst.
Die Landschaft wird immer eintöniger, rauer und karger. Die zweite größere Furt kommt. Der nächste Halt ist dann in Herðubreiðarlindir, fast einer kleinen Oase im nichts. Durch den Fluß mit Wasser versorgt ist es hier angenehm grün. Wir sehen auch den Unterschlupf eines geächteten, der direkt über einem Bach gebaut ist, so dass er ihn im Winter nicht verlassen musste.
An einem Canyon der Jökulsá á Fjöllum entlang machen wir einen kleinen Spaziergang. Zum Wasserfall kommen wir leider aufgrund des recht hohen Wasserstands nicht.
Der nächste Stop ist dann mitten im nichts, in einer absoluten Mondlandschaft. Das hat auch die NASA so gesehen und ihre Astronauten hier für deu Mondlandung trainieren lassen. Die hellen Steine sind bei einem älteren Ausbruch von der Askja ausgespieen worden. Das besondere ist, dass sie einen sehr hohen Gasanteil hatten und damit extrem viele Hohlräume Sie wiegen fast nichts und wurden vielfach als Isolationsmaterial im Hausbau eingesetzt.
Inzwischen hat sogar die Herðubreið ihre Wolkenkappe abgesetzt und wir können sie endlich in vollendeter Schönheit sehen, wo sie uns doch schon eine lange Zeit begleitet hat.
Desto mehr wir uns der Askja Caldera nähern, umso eindrucksvoller werden die Lavaformationen rechts und links, zum Teil in mehreren Schichten übereinander.
An der Askja Caldera haben wir dann Zeit für uns und ich beschließe ein paar Minuten zu warten um dann an einer kostenlosen Führung durch einen Ranger des Nationalparks teilzunehmen. Die Entscheidung habe ich nicht bereut, da er sehr viel interessantes zur Entstehung der Caldera und aber auch allen möglichen anderen vulkanischen Themen Islands erzählt hat (z.B. dass die Isolationsfähigkeit der weißen Steine so gut ist, dass der beim Ausbruch unter ihnen begrabene Schnee heute noch zu finden ist, wenn man ein bisschen gräbt). Am Ende blieb mir dann sogar noch ein bisschen Zeit, um mir alleine die beiden Kraterseen anzusehen, wobei ich auf das Bad im Krater Viti gerne verzichtet habe. 20-24 Grad Wassertemperatur und dafür ein Ab- und Aufstieg durch steilen Schlamm musste nicht sein. Insgesamt bin ich tief beeindruckt von der Größe der Calderaes ist kaum in Worte zu fassen. Kein Vergleich zu unseren Maaren in der Eifel beispielsweise. Und für mich steht fest, dass dies auch einer der Orte ist, an die ich nochmal mit viel mehr Zeit zurückkommen möchte (also muss ich mich wohl überwinden und beim nächsten Urlaub durch Furten fahren).
Der letzte richtige Halt (außer Toilettenpausen) ist dann an der Hütte Drekagil wo wir im gleichnamigen Canyon auf Drachensuche gehen. Drachen habe ich zwar keine entdeckt, dafür aber wunderschönen Fels, an dem ich am liebsten sofort geklettert wäre.
Einen Teil der Rückfahrt verschlafe ich, da es doch ziemlich anstrengend war (obwohl ich ausnahmsweise nicht selber fahren musste), aber es sind auch ab und an wieder schöne Ausblicke aus dem Fenster. Insgesamt ein sehr schöner Tag, der mich sehr beeindruckt hat.