Glanni, Krater Grábrók, Deildartunguhver, Hraunafoss, Höhle Viðgelmir und Tröllafossar (06.07.)

Diesmal hat es mit dem frühen Start geklappt, was auch an dem Sonnenschein liegen könnte. Der hat deutlich motiviert, aufzustehen und so schnell wie möglich loszufahren. Erster Stopp war am Glanni, einem sehr schönen Wasserfall. Leider kam hier die Sonne von vorne, so dass ich mit den Bildern nicht zu 100% zufrieden bin. Aber es war wunderschön dort und ich war mehr oder weniger die ganze Zeit alleine.

Als nächstes stand der Krater Grábrók auf dem Programm. Er war eindrucksvoll und so wie ich mir einen Vulkankrater vorstelle, aber der Krater Kerið hat mir auf jeden Fall besser gefallen. Zusätzlich hatten hier 2 Reisebusse ihren Inhalt ausgespuckt und dementsprechend voll war es.

Nächstes Ziel war die Quelle Deildartunguver, die so ergiebig ist, dass sie selbst Borgarnes und Akranes durch sie mit Heißwasser versorgt werden. 180l siedendes Wasser sprudeln hier pro Sekunde. Bei der Anfahrt ist erstmal eine riesige Dampfwolke zu sehen. Die Quelle selbst isst dann riesig (ich schätze 15m Länge) und es sprudelt und spritzt überall. Die obligatorischen Tomaten aus dem Gewächshaus nebenan gibt es dann auch wieder zu kaufen. Ich verstehe nur nicht, warum immer nur Tomaten. Erdbeeren oder nochmal Himbeeren wären mir viel lieber.

Nun ging es weiter zur Höhle Viðgelmir, die ich besichtigen wollte. Nach langem hin- und herüberlegen hatte ich mich für die geführte Höhlentour entschieden und gegen den Gang alleine in die Höhle Surtshellir. Da fehlen leider doch Ausrüstung (beim nächsten Urlaub ist definitv ein Kletterhelm dabei: Für Höhlenbesichtigungen und gegen angreifende Vögel) und Begleitung als Backup. Der eigentliche Plan war, zuerst die Höhle anzusehen und dann quasi auf dem Rückweg die restlichen Sehenswürdigkeiten anzusehen. So wäre die Fahrtstrecke für am Ende evtl. nicht geschaffte Punkte am Folgetag am kürzesten. Doch das klappte nicht ganz so. Die letzte Abzweigung zur Höhle habe ich verpasst und so eine längere Fahrt auf einer Schotterstrasse gewonnen. Als ich dann doch mal mit GPS und Karte kontrollierte, ob ich richtig bin, war es kürzer, die Schotterstrasse weiterzufahren und dann über die Teerstrasse nochmal zu starten als umzudrehen (da hätte ich ein langes Schotterstück zurück gemusst). Dafür bekomme ich inzwischen wenigstens das Gefühl dafür, dass Schlaglöscher und Wachbrettpiste mit höherer Geschwindigkeit wirklich angenehmer zu fahren sind. Beim zweiten Anlauf kam ich dann nochmal beim Hraunafoss vorbei und beschloss, jetzt doch zu halten und dort auch eine kurze Brotzeit zu machen. Auf dem Parkplatz dann Chaos, einige Menschen scheinen ihren gesunden Menschenverstand wohl auch in Urlaub geschickt zu haben. Der Wasserfall selber ist wunderschön, allerdings schwierig auf ein Foto zu bannen.

 

Beim zweiten Anlauf habe ich dann die entsprechende Abzweigung gefunden (nach intensivem Kartenstudium) wobei die zwei vor mir fahrenden vorbeigefahren sind (sie sind dann deutlich nach mir angekommen). Ich bin also nicht die einzige, die das sehr unglücklich aufgestellte Schild übersehen hat. Bei Viðgelmir handelt es sich um einen Lavatunnel. Hier ist die Lava über einen längeren Zeitraum ins Tal geflossen und an der Oberfläche ist sie dann kälter geworden und erstarrt, während sie im Untergrund noch weiter floss. So sind diese Lavatunnel entstanden. Unser Guide Katrin (oder wie auch immer der Name auf isländisch geschrieben wird) war super: Studierte Geologin mit einer Liebe zu Steinen. Sie hat das Wissen super rübergebracht und die Führung hat richtig Spaß gemacht. Aufgrund es kalten Winters, Frühlings und Sommers hatten wir sogar das Glück, dass noch richtig viele Stalagmiten aus Eis standen. In der Höhle ist es so kalt, dass das heruntertropfende Wasser beim aufkommen auf den Boden gefriert. Und so wachsen die Stalagmiten mit jedem Wassertropfen, bis sie dann im Sommer schmelzen. Auch ansonsten war es faszinierend, was dort in der Höhle so alles an den Steinen abgelesen werden konnte.

Inzwischen war ich dann doch nicht mehr so motiviert und beschloss, Reykholt links liegen zu lassen, da ich noch bis Eldborg auf den Campinplatz wollte (mit Dusche!!!). Beim letzten Stopp an den Tröllafossar (ein kleiner Wasserfall, der mich nicht so richtig begeistern konnte) habe ich dann mal mit Googles Hilfe gecheckt, wie weit es noch ist. Bei 70km verging mir die Lust (die Reisegeschwindigkeit ist hier deutlich niedriger als zu Hause) und noch eine Stunde fahren wollte ich nicht. Insbesondere, da aus der Beschreibung des Campingplatzes nicht hervorging, ob die Dusche ggfs. wieder nur im Schwimmbad ist. Also ging die Suche nach einem Campingplatz auf dem richtigen Weg mit Dusche los, was allerdings nicht erfolgreich war. Aber ein Stück zurück habe ich dann einen Platz gefunden, bei dem die Dusche sogar im Preis inbegriffen ist. Also dorthin. Duschen hat dann richtig gut getan, allerdings ist es der erste Campingplatz, bei dem ich keine Steckdose für einen Fön gefunden habe. Damit war klar, ich leiste mir im zugehörigen Restaurant eine Portion Pommes Frittes, damit die Haare im warmen trocknen können. Dort habe ich dann auch direkt die Reiseplanung für die nächsten Tage gemacht inklusive Tipps der Kellnerin und aus dem Augenwinkel das Spiel Brasilien gegen Belgien bei der WM verfolgt und mich am Ende über dass Ergebnis gefreut. Ein Abfallprodukt aus der Planung war dann auch, dass ich morgen nochmal nach Reykholt fahre. Snorris Bad gehört in die Kategorie möchte ich auf jeden Fall sehen, das hatte ich beim vorbeifahren schlicht und einfach vergessen und nur die Kirchen konnten mich nicht fesseln. Abends hat es dann doch noch geregnet (als ich mein Handtuch draußen auf die Wäscheleine gehängt hatte), ein Tag ganz ohne Regen scheint wohl nicht zu klappen.