Glymur, Akranes und Borgarnes (05.07.)

Heute sollte es dann endlich zum Glymur gehen. Die Wettervorhersage versprach für den gesamten Tag Sonne, was kann es besseres geben (wurde es aber nicht: Durchgängig bewölkt, zwischendurch hatte ich schon Bedenken, ob ich trocken zum Auto zurück komme). Ich bin dann zwar nicht so früh losgekommen wie geplant, aber egal. Nach ca. 30 Minuten Fahrt war ich dann auf dem Parkplatz angekommen und erschrak mich über die ca. 6-8 hier stehenden Autos. Ich hatte auf wenige Menschen gehofft. Nachdem dann endlich alles Material (Kamera, Stativ, Filter, Watschuhe, …) sortiert war, ging es dann los. Der Wanderweg war als schwierig eingestuft, ich war also gespannt. Am meisten Respekt hatte ich vor dem Baumstamm, der als Brücke über einen Fluss führt und nur ein Halteseil hat. Balancieren über Wasser ist nun mal absolut nicht meins … Der Anfang lief problemlos, die kleine Höhle war süß und ich habe darauf verzichtet, die Stirnlampe aus dem Rucksack zu kramen. Und dann kam der Baumstamm. Da schaute ich erstmal etwas irritiert, die erste Schwierigkeit war das erreichen des Baumstamms. Der begann ab der Hälfte des Flusses, die erste Hälfte musste über Steine gequert werden. Und diese lagen deutlich im Wasser. Ob aufgrund von hohem Wasserstand oder ob es immer so ist, keine Ahnung. Aber ich hatte ja zum Glück die Furtschuhe und die spontan in Deutschland nachgekauften Neoprensocken dabei (ich hatte überlegt, den Fluss oberhalb des Glymur zu queren) und kam so relativ gut durch das Wasser, das teilweise bis zur Hälfte der Waden reichte. Mit viel Konzentration dann über den Baumstamm, dann war auch das Problem geschafft. Die meisten sind hier Barfuß durch den Fluss, ein paar haben Schuhe und Strümpfe angelassen und hatten dann anschließend nasse Füße und Hosen. Der Weiterweg war dann unschwierig. An der ersten Aussichtsplattform standen dann diverse Menschen, aber da ich wusste und auch ein Schild darauf hinwies, dass etwas höher die schönere Plattform kommt, bin ich direkt weiter. Und dort war ich dann relativ lange alleine und konnte in Ruhe fotografieren. Herrlich!!!

Da es recht kühl war, beschloss ich, mir den letzten Teil des Aufstiegs zu schenken und einfach auf dem gleichen Weg zurück zu gehen. Den Baumstamm würde ich ja wohl auch ein zweites Mal schaffen. Auf dem Rückweg kamen mir dann schon deutlich mehr Menschen entgegen, also doch gut, dass ich noch halbwegs früh war. Am Baumstamm war dann sogar ein wenig Stau. Insgesamt eine richtig schöne Tour!

Weiter ging es dann nach Akranes, wo ich ja am gestrigen Tag nichts gesehen hatte. Doch irgendwie konnte ich mich überhaupt nicht für Stadtbesichtigung motivieren und bin nur kurz auf den Leuchtturm gestiegen. Die Sicht war aber leider nicht optimal.

Nächstes Ziel war dann Borgarnes, wo mich insbesondere das Landnahmemuseum interessierte. Und der Besuch hatte sich definitv gelohnt. Super interessant und toll aufbereitet wurde die Besiedelung Islands dargestellt. Der Bereich mit zur Egills Saga war auch gut, hat mich aber nicht ganz so begeistert. Nach ein bisschen Aussicht schauen, ging es dann zum heiß ersehnten Netto, die Orangensaftvorräte auffüllen. Meine bevorzugte Sorte gibt es nur dort und mein Vorrat war fast leer. Irgendwie neige ich im Moment sowieso bei Lebensmitteln zu Hamsterkäufen aus einer unbegründeten Angst, ich könnte zu wenig dabei haben und keinen Supermarkt erreichen.

Letzte Station war dann Borg á Mýrum. Hier stand einer der ersten Höfe, heute steht hier noch eine schöne Kirche. Und endlich kam die Sonne durch und bei einem kurzen Spaziergang konnte ich dann noch ein bisschen Aussicht genießen.

Beim Campingplatz hatte ich dann Pech: Die Duschen waren Bestandteil des danebenliegenden Schwimmbades was eine halbe Stunde bevor ich ankam, schon geschlossen hatte. Da war ich etwas unerfreut, eine Dusche war doch mal wieder dringend notwendig und ich hatte mich schon darauf gefreut. Aber dafür konnte ich dann Tisch und Stuhl aufbauen und draußen in der Sonne Essen. Ein ganz seltenes Ereignis bisher auf Island.