Hveragerði (24.6.)

Hveragerði ist bekannt, weil es mitten in einem Hochtemperaturgebiet liegt. Das heißt, an vielen Stellen blubbert und dampft es aus der Erde heraus oder es sprudelt eine heiße Quelle und es ist eine Art Glücksspiel, welche Quelle als nächstes versiegt und wo sich neue bilden werden. Und dass auch mitten im Stadtzentrum. Nach einer ruhigen Nacht habe ich den Tag im Geothermalpark mitten in der Stadt begonnen. Hier konnte ich mein zweites Frühstück selber zubereiten. Ein Ei wird einfach in eine heiße Quelle gehalten und 10 Minuten später ist es dann verzehrfertig.

Ansonsten dampft, brodelt und blubbert es hier heftig, einfach schön. Und sogar einen kleinen Geysir gibt es, der vor meinen Augen Wasser spuckt. Nur das am Ende getestete Vulkanbrot (Brot, dass im Boden eingegraben wird und dann durch die Hitze gebacken wird), war nicht unbedingt mein Fall.

Anschließend ging es noch auf einen kleinen Rundgang durch die Stadt, wo ich noch diverse Quellen, Schlammlöcher und Wasserdampflöcher entdeckt habe. Schlammlöcher habe ich inzwischen am liebsten und an 2 kam ich sogar ziemlich nah ran, da es keine Absperrungen gab.

   

 

Eigentlich hatte ich noch eine längere Wanderung zu Badestellen im heißen Fluss geplant, da aber der Rücken etwa zwickte, habe ich mich für das Schwimmbad im Ort entschieden: Natürlich auch durch eine natürliche Quelle mit Warmwasser versorgt. Nachdem ich das isländische Duschritual glaube ich ohne größere Fehler hinter mich gebracht habe, bin ich im Hotpot gelandet. Bei 39-41 Grad Wassertemperatur darf es draußen auch kühl sein, es ist immer noch gut warm. Ein kurzer Test des Dampfbades war nicht so erfolgreich: Hier wird der natürliche Wasserdampf aus dem Boden eingespeisst: Es stinkt also nach faulen Eiern, ist richtig heiss und hohe Luftfeuchtigkeit. Da war ich zu schwach. Nach ein paar Bahnen im Normalbecken ging es dann nochmal in den Hotpot und als der Kreislauf langsam schwächelte dann wieder raus. Dem Rücken hat das ganze richtig gut getan und er hat Ruhe gegeben (oder er hat Angst, nochmal mit so warmen Wasser gefoltert zu werden). Allerdings war ich danach auch komplett bewegungsunlustig, so dass ich nur noch das Cafe/Restaurant, das nur mit Erdwärme kocht und backt besucht habe und ein sündhaft teures, mit vielen Kalorien versehenes und mit heißem Dampf gebackenes Stück Schokokuchen verzehrt habe.

Einen kurzen Zwischenstopp habe ich dann noch am Urriðafoss  eingelegt.

Am Ende ging es nur noch weiter zum Seljalandsfoss, wo ich aber aufgrund von Faulheit und immer stärker werdendem Wind und Regen mich zu nichts mehr aufraffen kann und ich die Besichtigung des Wasserfalls für den nächsten Morgen vornehme.