Inside the Volcano (23.6.)

Für heute hatte ich mir die Tour „Inside the Volcano“ gebucht. Eine Zeitlang hatte ich aufgrund des Preises überlegt, mich dann aber zur Buchung entschlossen. Ich werde für die Tour am Campingplatz abgeholt und auch wieder hingebracht, also alles inklusive für mich. Kurz bevor der Bus kommt, fängt es leicht an zu regnen, aber ich hoffe noch das Beste. Doch bereits während der Anfahrt wird der Regen immer stärker und der Wind heftiger. Bei den paar Schritten vom Bus bis zum „Begrüßungshaus“ werde ich dann schon ordentlich nass. Hier sehe ich zum ersten Mal die gesamte Gruppe: 13 Mann und 2 Guides, also angenehm klein. Wir werden dann mit Gummimänteln versorgt, da der Regen wohl auch durch Goretex durchgeht. War vermutlich keine schlechte Idee, auch wenn die Atmungsaktivität des Mantels gleich Null war. Während der 3 km Fußmarsch bis zum Vulkan wird normalerweise immer mal wieder etwas erzählt, doch das sparen wir uns und machen Tempo. In der einzigen Pause werden wir in 2 Gruppen unterteilt (1 und A, weil einer der Amis nicht mit Gruppe 2 leben konnte), da wir nicht alle gleichzeitig in den Aufzug passen. Inzwischen kommt ist der Regen stark und waagerecht. Aber endlich sehen wir unseren Vulkan, den Þríhnúkagígur. Am Fuß ist nochmal eine Hütte des Veranstalters, in der wir uns kurz aufwärmen können und mit Gurten und Helmen ausgestattet werden. Ich gehöre zu Gruppe A und wir dürfen als erstes die letzten Höhenmeter bis zum Berggipfel zurücklegen. Dort geht es dann über einen schmalen Steg (gesichert mit dem Klettergurt) in einen Fensterputzeraufzug, der uns dann 120m in die Tiefe fährt und auf dem ersten Stück mehrfach mit den Wänden kollidiert, so schmal ist die Öffnung. Unten angekommen stehen wir dann in einer riesigen Halle, einfach nur faszinierend. Ich bin vollkommen überwältigt von Farben und Formen. Nach der offiziellen Zeit kommt vom Guide dann die Frage, ob wir bereit seien für die Lammsuppe. Auf meine Antwort „Nicht wirklich“ hat er dann gefragt, ob ich noch 15 Minuten unten bleiben möchte, um dann mit der 2. Gruppe hochzufahren: Natürlich!!! So wurde ich an Gruppe 1 verkauft wie man im Fußball sagen würde. Die Lammsuppe war nicht wirklich meins, von Schafen mag ich einfach nur die Wolle und dann ging es auch schon wieder raus in den kalten und heftigen Regen. Immerhin war ich anscheinend die einzige der Gruppe, die am Ende trockene Füße hatte und nur durchgeschwitzt, aber nicht nassgeregnet war. Die Regenhose und gute Schuhe waren Gold wert. Die Kamera eines anderen Teilnehmers habe ich dann im Rucksack zurücktransportiert, da sie schon den Hinweg im Regen nicht überlebt hatte. Mein Fazit: Viel Geld, aber eine einmalige Erfahrung! Ich empfehle es jedem, aber ob ich es mir nochmal leiste, muss ich sehen. Wobei ich gerne mit einem richtigen Stativ und dem anderen Objektiv runter würde, hatte die falsche Kameraausrüstung dabei. Und leider haben sich die eindrücke im Vulkankrater nicht richtig fotografieren lassen, von daher kann ich euch nur schlechte Impressionen zeigen.

  

Zurück am Campingplatz war es dann durch das Festival schon wieder heftig laut und da ich hundemüde war, beschloss ich, trotz der gezahlten Nacht weiterzufahren, damit ich eine ruhige Nacht habe. So ging es dann Abends noch nach  Hveragerði, wo ich auf dem schönen Campingplatz dann nur noch eingeschlafen bin.

 

Noch etwas zur Geologie, so weit ich es mitbekommen habe (der Vortrag kam, als wir grade unten angekommen waren. Da war ich komplett mit Staunen beschäftigt und konnte kaum zuhören): So ganz scheint man nicht zu wissen, warum diese Höhle entstanden ist. Normalerweise stürzt sie nach dem Ausbruch des Vulkans ein und es kommt zum typischen Loch auf dem „Deckel“ des Berges. Hier hat der Einsturz nicht stattgefunden und so kann diese Höhle, die eventuell auch die Magmakammer war, begangen werden.