Da ich weiß, dass ich heute eine ordentliche Fahrtstrecke vor mir habe, fahre ich nur mit einer Tankpause (und Waschen der Heckfenster) bis Jökulsárlón durch. Dort komme ich dann bei gutem Wetter an und die Berge hängen kaum in den Wolken, eine traumhafte Sicht. Ansonsten fällt auf den ersten Blick auf, dass die Küstenseeschwalben nicht mehr brüten, es erfolgen also keine Angriffe mehr. Und es gibt eine zusätzliche neue Toilettenanlage. Ich wandere erst gemütlich entlang der Lagune und bewundere die Eisberge, um dann in entgegengesetzte Richtung bis ans Meer zu schlendern. Allerdings gefällt mir der Strand auf der anderen Flussseite besser, so dass ich wieder umdrehe.
Das Auto wird auf der anderen Flussseite auf den Parkplatz direkt am Diamond Beach umgeparkt und ich gehe zum Meer. Leider sind relativ wenige Eisberge am Strand, da die Ebbe grade kommt und alles ins Meer gezogen wird. Trotzdem mache ich einen schönen Spaziergang und genieße einfach die Schönheit dieses Strandes. Fotografisch tue ich mich schwer: Zum einen Mangels Eisberge und zum anderen wirkt der Himmel sehr schnell ausgefressen weiß. Dann kommt aber die Idee: Ich probiere mich mal an einer Art (keine Ahnung, wie sie offiziell gehen) Highkey Aufnahme und belichte bewusst über. Mit den Ergebnissen bin ich dann erstaunlich zufrieden. Nur leider hatten meine Models, die Möwen, keine Lust mehr und sind abgeflogen. Das war dann auch für mich das Zeichen zum Aufbruch. Da fiel mir dann auf, dass die Toiletten an diesem Parkplatz abgebaut wurden. Schade, hier war doch das Übernachten geduldet … eine böse Ahnung kommt und die Prüfung im Internet ergibt, dass inzwischen keine Übernachtungen mehr geduldet werden. Extrem schade. Das wird dann beim nächsten Besuch eine längere Fahrt spät Abends, ich würde nämlich gerne Eisberge im Sonnenuntergang fotografieren und es gibt leider keine nah gelegenen Campingplätze.
Kurz überlege ich, in Skaftafall noch einen kurzen Spaziergang zu machen, entscheide mich aber dagegen. Ich bin schon recht müde und bis Vik ist es noch ein Stück. Bei Kirkjubæjarklaustur mache ich eine Mini-Pause, um kurz die Skafta aus dem Autofenster zu fotografieren. Mal sehen, wie es hier aussieht, wenn ich das nächste Mal vorbeikomme bzw. was die Skafta noch stehen lassen hat.
Bis ich in Vik ankomme, bin ich dann doch ziemlich fertig und freue mich einfach nur auf den Campingplatz. Dort angekommen mache ich dann auch nicht mehr wirklich was sondern falle mehr oder weniger nur noch ins Bett.