Letzter Tag in Snæfellsnes (10.07.)

Da die Wettervorhersage weiterhin schlecht ist habe ich beschlossen, das schlechte Wetter nicht auszusitzen sondern mich auf den Weg in die Westfjorde zu machen, um dort ggfs. auf passendes Wetter zu warten. Damit werde ich einige Highlights in Snæfellsnes nicht sehen, ich muss definitv nochmal wiederkommen. Erster Halt ist am Wasserfall Svöðufoss. Obwohl das Wetter in Summe eher bescheiden ist, habe ich hier Glück und erwische ein Wolkenloch.

In Olafsvik halte ich kurz an der Kirche an und überlege, ob ich mir den Wasserfall und das Dorf ansehen soll. Der waagerechte Regen trifft die Entscheidung, so bleibt es bei ein paar schnellen Fotos von Kirche und Wasserfall.

Ein weiterer schöner Wasserfall auf dem Weg:

Nächster Halt ist dann an einer Bucht nahe des Kirkjufell, wo dieser bereits das erste Mal gesehen werden kann. Da es trocken ist, mache ich einen kurzen Spaziergang, werde aber recht schnell vom Regen wieder zum Auto getrieben.

Dann komme ich zum Parkplatz am Kirkjufellsfoss, wo die bekannten Bilder vom Kirkjufell mit dem Wasserfall im Vordergrund entstehen. Im ersten Anlauf regnet es nur leicht, aber ich habe das falsche Objektiv dabei. Hier ist absolutes Weitwinkel gefragt. Also zurück zum Auto. auf dem Weg wird der Regen stärker und ich mache erstmal im Auto Pause in der Hoffnung, dass es wieder etwas trockener wird. Nach einiger Zeit ist es der Fall und ich gehe los. Es regnet nur noch mäßig (dafür waagerecht) und ich riskiere es. Aber die Bilder sind alle nicht wirklich brauchbar, der Berg liegt leicht hinter Wolken und die Bilder wirken nicht. Also wieder zum Bus und warten. Als kurz die Sonne rauskommt habe ich es so eilig loszukommen, dass ich sogar ohne Regenhose losmarschiere. Doch so richtig Glück habe ich nicht, der Regen fängt ziemlich bald wieder an. Meine Hose wird pitschnass und irgendwie habe ich immer wieder Regentropfen auf der Linse. Irgendwann gebe ich durchgefroren auf. Hosenwechsel im Bus (keine Ahnung, wie ich die wieder trocken kriege) und auf nach Grundarfjördur ins Kaffee zum aufwärmen mit einem sehr leckeren Stück Schokokuchen. Nachdem ich wieder aufgetaut bin, wollte ich weiterfahren. Doch im Rückspiegel sehe ich, dass der Kirkjufell halbwegs in der Sonne liegt. Also gewendet und zurück. 4. Anlauf: Diesmal keine Zeit mit Regenschutz vergeudet und direkt los. Und die Sonnenlücke reicht für ein paar schöne Bilder bevor es wieder zuzieht und der Regen losgeht. Und ich habe dort noch einen meiner Spitzbergen Reiseleiter getroffen, die Welt ist manchmal ein Dorf.

 

Jetzt ging es aber endgültig weiter. Die Sicht war inzwischen bescheiden und der Regen konstant. Da passte es, dass ich als nächstes Bjarnahöfn angepeilt hatte: Das Walmuseum interessierte mich. Dort wird der bekannte Hákarl, der isländische Gammelhai hergestellt und das Museum zeigt den Prozess der Herstellung und noch ein bisschen was über Haue und sonstige Tiere/Seefahrt in der Gegend. Und es gibt die Möglichkeit, Hákarl zu probieren. Ich habe mich dann überwunden. Es war nicht so schlimm wie befürchtet, aber ich könnte mir nie im Leben vorstellen, kleine Hákarl Würfel wie Chips Abends auf der Couch zu naschen.

Kurz vor Stykkishólmur, meinem Ziel für heute, ist die Abzweigung zum Helgafell, einem kleinen Berg, den ich eigentlich besteigen wollte. Als ich schon vorbei war mit dem Gedanken „Das machst du morgen bei besserem Wetter“ (immer noch wenig Sicht, aber wenigstens trocken), habe ich dann sicherheitshalber die Wettervorhersage gecheckt: Wenden und zurück, morgen wird es nicht besser. Also heute hoch. Wenn man bestimmte Regeln einhält, hat man angeblich 3 Wünsche frei. Ich bin mal gespannt, ob meine in Erfüllung gehen. Die Aussicht war dann einigermaßen, wobei insbesondere die Berge doch noch in den Wolken hingen.

In Stykkishólmur interessierte mich das Eiderentenmuseum, ich würde unheimlich gerne mal diese Daunen anfassen. Doch gefunden habe ich es nicht wirklich und wäre vermutlich auch zu spät gewesen. Das Wassermuseum war leider auch schon geschlossen. Also habe ich nur noch einen kleinen Spaziergang über die Halbinsel Súgandisey gemacht. Anschließend wurden die Nahrungsvorräte nochmal aufgefüllt, in den Westfjorden dürften Supermärkte Mangelware sein. Am Campingplatz gab es dann zwei Überraschungen: Zum einen die Duschen: Eigentlich hatte ich mich auf eine gefreut, aber sie entpuppten sich als Outdoor-Duschen: Zwar Holzwände außen rum, aber mit Schlitz unten du ohne Dach. Das war dann doch nicht die gemütliche Dusche, auf die ich mich gefreut hatte. Aber die positive Überraschung war, dass wir im Clubhaus des Golfclubs sitzen durften und hier sogar eigenes Essen verzehrt werden durfte. Das ist schon Luxus: Warm, trocken und bequem sitzen am Abend.

Und da ich auf meine Dusche nicht verzichten wollte, gibg es noch ins örtliche Schwimmbad. 42 Grad Wassertemperatur im Hotpot ist ganz schön heiß, aber es hat auch gut getan. Und es war sogar ein sehr gesundes Quellwasser.