Nochmal Papageientaucher und erste Wanderung (6.6.)

Da jetzt die Sonne von der anderen Seite kam, ging es als Morgenspaziergang nochmal auf den Tron der Elfenkönigin, um die Aussicht auf die Berge nochmal zu fotografieren, insbesondere die Seite, die am Vortag im Gegenlicht lag.

 

Direkt morgens musste ich nochmal bei den Papageientauchern vorbeifahren, es ging einfach nicht anders. Und ich wurde absolut belohnt. Einer posierte gerade mal 1,5 Meter von mir entfernt. Am liebsten hätte ich den Kleinen einfach mitgenommen.

Nur bei einem Thema verzweifle ich noch: Papageientaucher im Flug. Hier die besten Fotoergebnisse:

Irgendwann konnte ich mich dann schweren Herzens losreißen und mich zum Startpunkt meiner Wanderung begeben. Es war nur eine kleine Tour geplant: Ziel war die Brunavik Bucht: Einmal über einen Pass in die nächste Bucht und dann entweder auf gleichem Weg zurück oder mit einem kleinen Umweg über den Nachbarpass. Allerdings war ich anscheinend noch so in die Papageientaucher verliebt, dass der Verstand bei der Vorbereitung irgendwie aussetze. Ich bin erst kurz vor Mittag losgekommen, aber vorher nochmal etwas zu essen oder etwas mitzunehmen, kam mir nicht in den Sinn. Wasser kalkulierte ich normal bis knapp: 1 Liter für eine kurze Tour reicht normalerweise dicke. Landschaftlich war es richtig schön, allerdings auch fast schon schwül-tropisch warm. Die Luft stand, die Sonne knallte und ich lief über feuchte Wiesen. Konsequenz: mir war viel zu warm und ich habe wie verrückt getrunken. Zusätzlich bekam ich auch langsam (wie sollte es auch anders sein) Hunger. Am Pass überlegte ich dann: Weitergehen? Ich bin dann noch ein Stück weiter, so dass ich wenigstens von oben in die wunderschöne Bucht reinschauen konnte, habe mir aber den Abstieg (und den damit verbundenen Aufstieg zurück) gestrichen. Zurück ging es dann den gleichen Weg und der Abbruch war doch sinnvoll. Gegen Ende merkte ich, dass der Kreislauf vor Hunger und Durst nicht mehr ganz da ist und ich wurde extrem hektisch. Zurück am Bus gab es dann erstmal Essen und Trinken, wobei ich damit noch nicht wieder zu 100% wiederhergestellt war.

Jetzt stand die Weiterreise an, auch wenn mir der Abschied schwer fiel. Aber Island hat ja vermutlich noch mehr schöne Ecken. Die eigentlich geplante kurze Schluchtwanderung auf dem Weg habe ich dann leider auch gestrichen, da ich mich noch nicht komplett fit fühlte. Und wieder ging es die lange Schotterpiste lang, inkl. „Baustelle“ (irgendwie wird der Schotter neu planiert und dabei zwischendurch ein Damm mitten auf der Straße aufgeworfen, durch den ich mehrfach durchfahren musste). Autofahren wird hier sicherlich noch sehr interessant …

Nächstes Ziel war dann nochmal Egisstadir: Die vergessenen bzw. falsch eingekauften Sachen ergänzen. Statt normaler Milch hatte ich im ersten Anlauf dummerweise Buttermilch erwischt, die passt nicht so wirklich zu Müsli am Morgen. Und auch bei diesem Einkauf kam dann direkt der nächste Fehler: Käse ist hier unverschämt teuer und ich suchte verzweifelt, einen halbwegs günstigen. Hatte auch irgendwann welchen gefunden, aber erst später entdeckt, dass ich veganen Käse gekauft habe. Das Zeug sieht zwar wie Käse aus, aber schmeckt nach nichts. Na ja, es bringt Kalorien und macht satt.

Von Egilsstadir bin ich dann noch bis zum Campingplatz Hallormsstadur am See Lagarfljot gefahren. In dem See soll ein Seeungeheuer wohnen, gesehen habe ich es leider nicht.